(2.11.2016)
Laut einer vbw Studie (Verband der Bayerischen Wirtschaft) werden Big-Data-Technologien in den nächsten Jahren mit jährlich bis zu 0,3 Prozentpunkten zum Wirtschaftswachstum in Bayern beitragen. „Big-Data-Technologien sind für die Speditions- und Logistikbranche von größter Bedeutung. Durch die Steuerung weltweiter Güterströme verantwortet unsere Branche den dazu gehörenden komplexen Austausch von elektronischen Informationen. Daher plädieren wir dafür, dass Bayern eine europäische Spitzenposition beim Einsatz von Big Data Technologien einnimmt. Dazu gehört beispielsweise eine IT-Infrastruktur mit einem flächendeckenden Internetzugang von mindestens 100 Megabit pro Sekunde bis 2020“, erklärt Edina Brenner, Geschäftsführerin des LBS - Landesverband der Bayerischen Spediteure.
In der gesamten Logistik sind die Prozesse von der Anlieferung, der Einlagerung der Ware, über das Kommissionieren, Etikettieren, Verpacken bis hin zum Warenausgang eng mit IT-Systemen verbunden. Durch die verschiedenen Anforderungen der Verlader, wie beispielsweise Produktionsbestandteile zum Werksgelände zu transportieren oder den Vertrieb über eigene Filialen, Warenhäuser, Onlineshops und Internetmarktplätze zu organisieren, werden außerdem viele Daten weltweit ausgetauscht und unterschiedliche IT-Systeme über Schnittstellen verbunden. Kunden wollen in Echtzeit Zugriff auf den Status ihrer Sendungen haben. Die Logistiker lösen diesen Wunsch nach Transparenz durch den Einsatz modernster Warenwirtschaftssysteme in den Logistikhallen und durch mehrstufige track and trace-Systeme zur Abbildung der weltweiten Warenströme. Die Vernetzung zwischen den Logistikdienstleistern und ihren Kunden wird dadurch immer enger, die Datenvolumina steigen.
Weltweit soll der Datenverkehr laut Cisco von 72,5 Exabyte in 2015 auf 194,4 Exabyte in 2020 anwachsen. Damit vergrößert sich die Datenmenge innerhalb von fünf Jahren um das 2,5-fache. In Deutschland ist davon auszugehen, dass sich die ausgetauschten Datenvolumina von 1,4 Exabyte in 2015 auf 3,6 Exabyte in 2020 knapp verdreifachen. Die Geschwindigkeit des Austauschs soll von 22 Megabyte pro Sekunde in 2015 auf 54,6 Megabyte pro Sekunde zunehmen.
Die Prognosen über die zunehmenden Datenmengen zeigen auf, wie wichtig Big-Data-Technologien in Zukunft sein werden. „Die Speditions- und Logistikbranche ist die drittgrößte Branche in Deutschlands. Die enge Verknüpfung der logistischen Geschäftsmodelle mit den Informationstechnologien erfordert eine hochleistungsfähige IT- und Kommunikationsstruktur. Neben den schnellen Internetzugängen benötigen unsere Mitglieder auch eine strategische Netzausbaupolitik. Die Umrüstung hin zum glasfaserbasierten Gigabitnetz ist notwendig. Damit kann die Speditions- und Logistikbranche u. a. durch transparente Daten- und Statusmeldungen in Echtzeit einen wertvollen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft leisten", kommentiert Brenner.