(11.08.2022)
Bayerische Logistikverbände LBS und LBT fordern als Ausgleich die temporäre Aussetzung des sektoralen Fahrverbots sowie des Nachtfahrverbots in Tirol.
Wie die Betreibergesellschaft Rail Cargo Austria RCA dieser Tage mitteilte, wird der Betrieb der Rollenden Landstraße (RoLa) zwischen Wörgl und Brennersee vom 19.08.2022 abends bis einschließlich 29.08.2022 in beiden Richtungen eingestellt. Als Gründe werden dringende Bauarbeiten am Terminal Brennersee sowie an der Schieneninfrastruktur genannt. Als Ersatz sollen in dieser Zeit lediglich jeweils fünf ROLA-Züge je Richtung zwischen Wörgl und Trient angeboten werden.
Aufgrund dieser massiven Kapazitätseinschränkungen entfällt in diesem Zeitraum für den internationalen Straßengüterverkehr über den Brenner weitestgehend die Möglichkeit, die grenzüberschreitenden Lieferketten trotz des sektoralen Fahrverbots in Tirol für bestimmte Warengruppen sowie das generelle Nachtfahrverbot für LKW auf der Inntal- und Brennerautobahn via RoLa geplant aufrechtzuerhalten. Insbesondere die Kurzfristigkeit der Ankündigung macht es unmöglich, entsprechende Ersatz- oder Umwegverkehre zu disponieren.
Beide Fahrverbotsregelungen waren seinerzeit mit der Maßgabe eingeführt worden, im Gegenzug genügend Schienenkapazitäten zu schaffen, um die durch die Fahrverbote entfallenden Kapazitäten auf der Straße zu ersetzen. „Wenn diese Schienenkapazitäten nicht angeboten werden, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass bestehende Fahrverbote auszusetzen sind“, fordern die beiden Verbände LBS und LBT. Und weiter: „Das Angebot, die RoLa Wörgl-Trient um gerade einmal eine zusätzliche Zugtrasse pro Tag aufzustocken, gleicht den Ausfall der Kapazitäten auf der Strecke Wörgl-Brennersee bei weitem nicht aus,“ so Sabine Lehmann, Geschäftsführerin des LBS und Sebastian Lechner, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied im LBT. Die beiden Verbände erheben daher die Forderung, für den Zeitraum 19.08.2022 bis 29.08.2022 sowohl das sektorale Fahrverbot als auch das Nachtfahrverbot in Tirol auszusetzen.
Sie haben dies der Landesregierung in Tirol kommuniziert und gleichzeitig den bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, um Unterstützung ihrer Forderung gebeten.
Quelle: LBS