Seit 1. Januar 2017 gilt für das modulare Konzept des Lang-Lkw in Deutschland der Regelbetrieb innerhalb eines Positivstreckennetzes. „Wir begrüßen diesen Schritt des Bundesverkehrsministeriums Die Unternehmen unserer Speditions- und Logistikbranche haben jetzt Investitionssicherheit, wenn sie sich für den Betrieb von modularen Lang-Lkw entscheiden“, konstatiert Edina Brenner, Geschäftsführerin des LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure.
Lang-Lkw sind Fahrzeuge mit einer Länge von bis zu 25,25 Metern. Das zulässige Gesamtgewicht darf dabei die bisher gültige Höchstgrenze von rund 40 Tonnen (44 Tonnen im kombinierten Verkehr) für konventionelle Lkw nicht überschreiten.
Durch den Lang-Lkw ergeben sich Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse, die sich sowohl ökonomisch als auch ökologisch positiv bilanzieren lassen. Zwei Fahrten mit dem Lang-Lkw ersetzen etwas mehr als drei Fahrten mit konventionellen Lkw. So lässt sich der Kraftstoffverbrauch um bis zu 25 Prozent senken (Quelle: BaSt). Hieraus resultiert eine deutliche Reduktion der Schadstoff- und CO2-Belastung. Der Einsatz von Lang-Lkw trägt somit zur Emissionsminderung bei und leistet damit einen weiteren Beitrag zu einer positiven Umweltbilanz im Straßenverkehr. Die im Vergleich zu konventionellen Lkw höhere Anzahl der Achsen verteilt Fahrzeug- und Ladungsgewicht auf mehrere Achsen, was zu einer geringeren Abnutzung der Fahrbahnoberflächen führt.
Der Lang-Lkw bietet zugleich ein hohes Maß an Sicherheit. Gegenüber konventionellen Lastzügen hat er einen um bis zu acht Meter reduzierten Bremsweg. Der Lkw ist serienmäßig mit Spurhalteassistent, Abstandsregeltempomat, ESP (Electronic Stability Control), ABS, Rückfahrkameras und weiteren sicherheitstechnischen Einrichtungen ausgerüstet. Höhere Anforderungen an die Fahrer sind ebenfalls rechtlich vorgeschrieben.
Wie der fünfjährige Feldversuch zeigte, sind Lang-Lkw auch keine Konkurrenz für den Schienengüterverkehr. Verlagerungseffekte konnten nicht festgestellt werden. Das liegt vorrangig an den transportierten Gütern. Die Lang-Lkw eignen sich insbesondere für den Transport von leichten, großvolumigen Produkten.
Lang-Lkw werden in der Regel auf Fahrten von Hauptumschlagplatz zu Hauptumschlagplatz eingesetzt, also beispielsweise auf dem Weg von einer großen Lagerhalle zu einer anderen. LBS-Verbandsmitglieder und Teilnehmer des Feldversuches setzen den Lang-Lkw auch gezielt im Vor- und Nachlauf zum Schienengüterverkehr ein. Somit trägt der Lang-Lkw zum Erfolg des kombinierten Verkehrs mit der Bahn bei.
„Um die Vorteile des Lang-Lkw noch besser im Straßengüterverkehr nutzen zu können, plädieren wir dafür, dass das zugelassene Positivstreckennetz für den Lang-Lkw sukzessive erweitert wird“, erklärt Brenner abschließend.
LBS Brennpunkt - LBS begrüßt Übernahme des Lang-Lkw in den Regelbetrieb.pdf